Gemeinde Leipheim

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Hintergrund

Im April des Jahres 1815 brach der Vulkan Tambora auf der indonesischen Insel Sumbava aus. Neben zehntausenden Todesopfern vor Ort hatte der Vulkanausbruch aber noch viel mehr Opfer auf der ganzen Welt zur Folge: Das vom Vulkan ausgeworfene Material bewirkte globale Klimaveränderungen vor allem in Nordamerika und Europa.

1816 kam es zum „Jahr ohne Sommer“: Missernten, die gestiegene Sterblichkeit unter Nutztieren, erhöhte Getreidepreise und schließlich auch noch Überschwemmungen bis ins Jahr 1817 hinein verursachten die schlimmste Hungersnot des 19. Jahrhunderts und trafen auch Leipheim schwer.

Nachdem das schlimmste überstanden war, wurde das erste Leipheimer Kinderfest gestiftet. Als Dank für die überstandenen Hungerjahre, als Zeichen der Hoffnung für die Zukunft. Und als Freudenfest für die Kinder, die unter dem Hunger besonders gelitten hatten.

Bis 1893 wurde das Fest unter und rund um den Alber gefeiert, ein rund 600 Jahre alter Baum. In den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts fiel er zündelnden Kindern zum Opfer, 1893 wurde er  gefällt.

Seit 1817 gab es immer wieder kurze, meist kriegsbedingte Pausen. So gab es z.B. zwischen 1940 und 1948 kein Kinderfest – umso größer war die Freude bei allen, die 1949 das erste Nachkriegskinderfest feiern konnten.

Das Kinderfest ist bis heute kein „normales“ Volksfest mit Rummelplatz und Bierständen, auch wenn diese damals wie heute einfach dazu gehören.

Die Besonderheit liegt in seiner Geschichte und der bis heute bestehenden Konzentration auf traditionelle Elemente. Immer noch sind die Kinder die Hauptakteure des Kinderfests, das 2017 zum 200. Mal gefeiert wurde.