Zum diesjährigen Bürgerinfotag ist die Stadt Leipheim neue Wege gegangen. Anstatt wie gewöhnlich abends zu einer Versammlung zu laden, wurden die Bürgerinnen und Bürger heuer am 23. November zu einer Busrundfahrt eingeladen.
Im Fokus standen dabei aktuelle Baumaßnahmen und geplante Bauvorhaben in der Innenstadt, das interkommunale Gewerbegebiet Areal Pro und das Neubaugebiet Am Grasigen Weg. Rund 65 Leipheimer und Riedheimer hatten sich angemeldet und so ging es im Doppeldeckerbus an der Haltestelle Brahmsweg los. Bürgermeister Christian Konrad erläuterte als „Reiseleiter“ die Baumaßnahmen, wie zum Beispiel die direkt gegenüber der Haltestelle geplanten zwölf Reihenhäuser mit Tiefgarage, die durch die BSG Allgäu ab dem Frühjahr 2020 gebaut werden sollen. In Richtung Innenstadt ging es vorbei am „Wohnpark am Wasserturm“ wo in Kürze 21 barrierefreie Eigentumswohnungen mit Tiefgarage fertigt gestellt werden und ab Anfang 2020 noch drei Stadthäuser entstehen. Auch die Umgestaltung des alten Friedhofs zum „Altstadtpark“ wurde thematisiert, ebenso wie der geplante Parkstadel, der in der Kirchstraße enstehen soll. Raus aus der Leipheimer Innenstadt, vorbei am Bauvorhaben Ziegeläcker, wo mit vier Mehrfamilienhäusern (insgesamt 34 Wohnungen) und zweimal vier Reihenhäusern durch einen Investor günstiger Wohnraum geschaffen wird, fuhr der Bus in Richtung Interkommunales Gewerbegebiet Areal Pro. Bürgermeister Konrad erläuterte hier, welche Grundstücke zu welchen Unternehmen gehören und was noch in Planung ist.
Die Teilnehmer der Fahrt zeigten sich beeindruckt, was alles in Leipheim im Gange ist. So hörte man immer wieder: „Das habe ich noch nicht gewusst!“ und „Interessant!“. Zum Abschluss der 45-minütigen Fahrt drehte der Bus eine Schleife durch das Neubaugebiet Grasiger Weg, wo auf lange Sicht auch der neue Kindergarten entstehen soll. Danach ging es zum Kulturzentrum Zehntstadel. Dort stand unter anderem der Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters auf dem Programm.
Rund 80 Zuhörer folgten den Ausführungen über den Schuldenstand der Stadt Leipheim (Ende 2019: 8,44 Millionen Euro) und die geplanten Investitionen für die kommenden Jahre. Zwar sei die Zinsbelastung aufgrund derzeit niedrigen Zinsen zu stemmen, man sei aber dennoch bemüht, weiterhin Schulden abzubauen. Trotzdem könne es aber, auch vor dem Hintergrund steigender Einwohnerzahlen, keinen Stillstand geben. Derzeit leben 7506 Menschen in der Güssenstadt. „Steigende Einwohnerzahlen bedeuten auch zusätzliche Aufgaben und infrastukturelle Maßnahmen“, so Christian Konrad.
Im Anschluss an den Rechenschaftsbericht hatte Matthias Kiermasz, Vorsitzender des Zweckverbandes Hallenbad Nord, das Wort im Zehntstadel. Er erläuterte nochmals in einem kurzen Rückblick, wie es zur Gründung des Zweckverbandes am 5. Juli 2017 gekommen war und was seitdem im Zweckverband erarbeitet wurde. Nach der Gründung hatte sich dieser zuerst in einer standortoffenen Untersuchung damit befasst, wo ein Hallenbad im nördlichen Landkreis den optimalen Standort hätte. Schließlich fiel die einstimmige Entscheidung, den Standort in Leipheim zu erhalten und das bestehende Gartenhallenbad für rund 14,4 Millionen Euro general zu sanieren.
Mattias Kiermasz stellte im Rahmen des Bürgerinfotags den Zeitplan dafür vor. Derzeit läuft noch bis Anfang 2020 das Vergabeverfahren für die Auswahl des Planerteams. Von Anfang 2020 bis Frühjahr 2021 soll dann die Vor- und Entwurfsplanung inklusive Kostenrechnung erstellt werden. Ab April 2021 soll die Ausführungsplanung einschließlich Genehmigungsprozessen starten. Es folgt von Juli 2021 bis Juni 2022 die Ausschreibung und Vergabe der einzelnen Gewerke. Die eigentliche Bauausführung ist von März 2022 bis August 2023 geplant. Nach einer Abnahme-, Übergabe- und Inbetriebnahmephase soll ab November 2023 das generalsanierte Bad geöffnet werden. Kiermasz betont: „Das Gartenhallenbad befindet sich in einem Zustand, bei dem noch genug Zeit für die Planunge sei“. Eine Schließung stehe also keineswegs bevor.
Das Schlusswort hatte Diakonin Ulrike Kühn, theologisch-pädagogische Leiterin des Evangelischen Bildungswerks Neu-Ulm. „Ich komme mit einer zündenden Idee“, erklärte die Leipheimerin und lud die Bürgerinnen und Bürger ein, sich im Anschluss der Veranstaltung das neu entstandene „Kulturmobil“ anzusehen, das im Schlosshof aufgebaut war. Das „Kulturmobil“ soll Kultur direkt zu den Menschen bringen und holt diese an immer unterschiedlichen Orten direkt vor Ort ab. Los geht es wieder ab April 2020.