Im nahtlosen Übergang aus Richtung Günzburg befinden Sie sich auf Leipheimer Gemarkung inmitten eines schönen Hartholzauwaldes. Auch hier im Donauauwald hat sich in den letzten Jahren der Biber angesiedelt.
Sie sehen rechterhand am Ufer der mäandrierenden Nau zahlreiche vom Biber gefällte Bäume. Auf dem feingeschotterten Weg entlang des Donau-Hochwasser-Dammes erreichen Sie nach ca. 1 km eine typische Fichtenaufforstung aus früheren Jahren. Die Fichte im Auwald, als "Brotbaum" der Förster, wird heute so nicht mehr gepflanzt. Wegen der hohen Bruchgefahr bei Stürmen und der geringen Widerstandsfähigkeit gegen hohe Grundwasserstände ist diese Baumart für den Auwald eigentlich völlig ungeeignet.
Zwischen Radweg und der in einiger Entfernung linksseitig verlaufenden Donau, sehen Sie zahlreiche Senken. Dies sind alte, heute verlandete, Flussschlingen der früheren Donau, welche Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts begradigt und kanalartig mit zahlreichen Staustufen zur Stromerzeugung ausgebaut wurde.
Kurz vor der landwirtschaftlich genutzten Lichtung steht linkerhand ein Kiefernbestand. Diese Baumart wächst nur auf trockenen Standorten, den sog. "Brennen". Brennen sind ehemalige Kiesrücken der alten Donau, daher trockene, heiße Standorte. Nicht bewaldet beherbergen sie eine Vielzahl von Spezialisten der Pflanzenwelt, wie viele hochgradig gefährdete Orchideen- und Einzianarten.
Bei der Radlerinfostele verlassen Sie den feinschottrigen Weg und biegen nach links auf eine Asphaltstraße in Richtung Kinderfestplatz ab. Nach wenigen Metern überqueren Sie einen meist wasserführenden Graben. Dieser Umlaufgraben ist ein Fanggraben für landseitig an die Donau strömendes Grundwasser, welches immer unterhalb der nächsten Staustufe in die Donau (hier Günzburg) geführt wird.
Auf dem weiteren Weg erreichen Sie nach wenigen hundert Metern das Vereinsheim des Schützenvereins "Güssen e.V." mit dazugehöriger Gaststätte "Schützenhaus Güssen". Hier bietet sich Ihnen eine Einkehrmöglichkeit. Auf dem weiteren Weg liegt rechterhand der Kinderfestplatz. Hier wird seit 1817, nach dem Ende einer großen Hungersnot, jedes Jahr am zweiten Juli-Wochenende das traditionelle "Kinderfest" gefeiert. Neben dem Genuss der Aufführungen Leipheimer Schulkinder, kann in vielen Buden und Fahrgeschäften auf dem freien Schotterplatz und dem "größten Biergarten Schwabens" unter den Bäumen ausgiebig gefeiert werden.
Hier bietet sich Ihnen die Gelegenheit vom Rundweg abzuzweigen und über die Donaubrücke hinweg die Altstadt von Leipheim zu besichtigen. Die Altstadt beginnt unmittelbar nach dem Stadtberg (kurzes Steilstück). Besichtigen Sie hier das neue Heimat- und Bauernkriegsmuseum in der "Blauen Ente". Genießen Sie die Rast im Schlosshof mit Blick auf Schloss, Zehntstadel (mit Restaurant), Brauereistadel und die einzige im weiten Umkreis vorzufindene gotische Pfeilerbasilika "St. Veitskirche". Außerdem können Sie auf dem "Historischen Stadtrundweg" weitere Sehenswürdigkeiten entdecken.
Um dem Rundweg zu folgen, biegen Sie beim Kinderfestplatz nach links ab und fahren entlang der Donau unter der 1974 erbauten und bereits 2004 wegen Einsturzgefahr sanierten Brücke Richtung Tennisplätze des VfL Leipheim. Hier geht der Asphaltweg in einen Schotterweg über. Donauseitig sehen Sie das Wasserwerk der Stadt Leipheim über das die gesamte Stadt einschließlich der Ortsteile Riedheim und Weißingen mit bestem Trinkwasser ohne jegliche Aufbereitung versorgt wird. Unmittelbar nach den Tennisplätzen biegen sie rechts auf den feinschottrigen Weg und überqueren den Hochwasserschutzdamm Richtung Wohnsiedlung "Kohlplatte".
Nach einem kurzen Stück (100 m) mündet der asphaltierte Riedheimer Weg in einen geschotterten Waldweg. Im März ist hier der ganze Waldboden übersäht mit den weißen Blüten des Märzenbechers oder "Holzglocke", wie diese typische Auwaldpflanze hier genannt wird. Diesem schmalen Waldweg folgend, erreichen sie nach ca. 400 m den asphaltierten Bildeichweg. An der Feriensiedlung "Unterwörthsee" vorbei führt sie dieser Weg über eine Strecke von 1 km geradeaus durch die landwirtschaftlich genutzte Ebene nach Riedheim. Im Abstand von 1 bis 2 Felderbreiten verläuft die Nau, erkennbar am alten knorrigen Weidenbestand entlang ihres Ufers.
Nach wenigen Häusern erreichen Sie in der Raiffeisengasse den Dorfladen. Hier bietet sich Ihnen Gelegenheit regionale Produkte einzukaufen. Die Raiffeisengasse führt Sie weiter entlang der Nau. Bei der Brücke überqueren Sie die Langenauer Straße . Hier in der Schützengasse steht vor dem Fischerheim das Naturdenkmal "Riedheimer Eiche" -. Sie fahren entlang der Kreisstraße nach links weiter Richtung Dorfanger. Vor sich sehen Sie den denkmalgeschützten Ochsenbeschlagstand vor der Dorfkirche. Die dem heiligen Ambrosius geweihte Kirche wird im Jahre 1225 erstmals erwähnt. Turm und Kirchenschiff werden auf vor 1445 datiert.
Noch vor der Kirche biegen Sie nach rechts in die Radstraße ein, welche Sie zum neuerrichteten Dorfzentrum führt. Im Schützenheim der "Moosdeif´l" bietet sich Ihnen eine weitere Einkehrmöglichkeit. Die Radstraße führt Sie weiter über die Nau auf einem kurzen Stück der Orststraße "Am Wasser", vorbei an der früheren Getreidemühle mit Stauwehr an der Nau, zum Ortsende Richtung Langenau. Der asphaltierte Weg geht hier wieder in einen feingeschotterten Feldweg über, der fast geradeaus über ca. 5 km nach Langenau führt. Der Weg führt Sie vorbei an alten Streuobstgärten über die freie Feldflur ins Donaumoos. Rechts vom Weg am Horizont liegt das Naturschutzgebiet "Leipheimer Moos". Im Grenzgebiet zwischen den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg erleben Sie eine schöne, kleinparzellierte Heckenlandschaft.
Vom Rundweg aus haben Sie an verschiedenen, vor Ort gut gekennzeichneten, Abzweigen die Möglichkeit, die beiden Erlebnispfade "Bäuerliche Geschichte und Ernährung" sowie "Natur erleben" im Leipheimer Moos (große und kleine Schleifen mit 3 bis 10 km) zu erkunden.