Gemeinde Leipheim

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Zehntstadel

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden von den Grundherren Abgaben (vergleichbar den heutigen Steuern) eingefordert. Festgesetzt war ein Zehntel des Einkommens, genannt der „Zehnt“.

Bauern, Handwerker, Leinweber u.a. hatten in der Regel kein Bargeld und lieferten ihre „Steuer“ in Naturalien (z.B. Feldfrüchte, Eier oder auch lebendes Vieh) ab.Um die Waren zu lagern, wurde in vielen Orten extra ein Zehntstadel gebaut. Der Leipheimer Zehntstadel gehörte zum Schloss, dem Sitz des Ulmer Vogtes. Dieser trieb im Auftrag der Freien Reichsstadt Ulm, Eigentümer von Leipheim 1453 - 1802, die Steuern ein.

1815 wurde der Stadel von der Stadt gekauft. Von 1865 bis 1970 diente er als Bauhof und der Freiwilligen Feuerwehr Leipheim als Remise für Fahrzeuge und Geräte. 1983 rettete der Stadtrat den Zehntstadel vor dem Abriss, ab 1993 wurde er umfassend renoviert und beherbergt heute neben einem Restaurant einen Bürgersaal sowie den Sitzungssaal des Stadtrats.